• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Anzahl der Insurtech-Investitionen auf Rekordhoch

06.06.2018

Anzahl der Insurtech-Investitionen auf Rekordhoch

Autokonzerne auf der Überholspur

© wladimir1804/fotolia.com

Neuer Höchststand bei der Anzahl der Investitionen in Insurtechs: In 66 Transaktionen investierten im ersten Quartal 2018 (Rück-)Versicherer und Risikokapitalgeber in versicherungsorientierte Startups weltweit. Dabei nehmen auch die Transaktionsgrößen immer weiter zu. Das Investitionsvolumen lag mit 724 Millionen US-Dollar um 16 Prozent über dem Wert im vierten Quartal 2017 und um 155 Prozent über dem Vorjahresquartal.

Das zeigt das InsurTech Briefing für das erste Quartal 2018 von Willis Towers Watson, einem der weltweit führenden Unternehmen in den Bereichen Advisory, Broking und Solutions und dem Research-Unternehmen CB Insights. „Die Finanzierungsformen für Insurtechs verwischen zunehmend“, sagt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung von Willis Towers Watson in Deutschland. „Wurden die Startups früher noch entweder von etablierten (Rück-)Versicherern oder von traditionellem Risikokapital finanziert, so entstehen heute immer mehr hybride Investitionsmodelle.“

Sieben sehr große Investitionsrunden im Wert von über 30 Millionen Dollar wurden im Laufe des Quartals abgeschlossen. „Etablierte Versicherungsunternehmen bevorzugen Minderheitsbeteiligungen an solchen Start-ups, die Technologien entwickeln, welche ihre eigenen kommerziellen Schmerzpunkte, einschließlich Vertriebskosten, Schadenbearbeitung und Underwriting, erleichtern“, erklärt Klüttgens. Sie suchen also nach verbesserten Prozessen und konzentrieren sich auf die Schritte innerhalb der Wertschöpfungskette, die die größten Herausforderungen für sie als Unternehmen darstellen.

Im Gegensatz dazu investieren traditionelle Venture Capital (VC)-Investoren eher in Insurtechs, die mit Innovationen die Bedürfnisse des Endkunden ansprechen, beispielsweise in punkto Preis, Erreichbarkeit oder der Schaffung von Angeboten in unterversorgten Märkten. Sie sind in der Regel produkt- und nicht prozessorientiert und suchen nach Ideen, die auch auf andere Branchen übertragbar sind. Im Gegensatz zu den etablierten (Rück-)Versicherern gehen VC-Investoren eher auch Mehrheitsbeteiligungen ein. Sie sind klar renditegetrieben, haben aber häufig keinen direkten Zugang zum Versicherungsmarkt. Um weniger vom Marktzugang abhängig zu sein, verfolgen sie eher Investitionen in neue wegweisende und skalierbare Entwicklungen.

Hybrides Modell vereint beide Geschäftsansätze

Während die Investitionen in Insurtechs durch Versicherer und VC-Geber steigen, findet der Markt immer häufiger noch einen dritten Weg: Eine Untergruppe von spezialisierten Versicherungsinvestoren will die Mentalität der Risikokapital-Geber mit der Branchenexpertise der etablierten Versicherer kombinieren: Die Spezialisten wollen so ein individuelleres Modell für Beteiligungen schaffen, das sowohl finanziellen als auch strategischen Gewinn für  Investoren ermöglicht.

Karsten Wantia, bei Willis Towers Watson verantwortlich für Digitalisierungsthemen, sieht in dieser Entwicklung neue Chancen für Insurtechs auf der Suche nach Kapital: „Für die Insurtechs wird die Finanzierungslandschaft zwar komplexer und die Suche nach dem richtigen Investitionspartner schwieriger. Aber diese hybriden Investment-Modelle werden sich weiterentwickeln und könnten die ultimative Antwort für diejenigen Startup-Unternehmer sein, die von der Branchenexpertise der Versicherer und der Wertschöpfungsmentalität durch Venture Capital profitieren wollen.“

(Pressemitteilung Willis Towers Watson vom 30.05.2018)


Redaktion

Weitere Meldungen


Krise, Insolvenz, Zahlungsunfähigkeit, rote Zahlen
Meldung

©vizafoto/fotolia.com

14.03.2024

Direktinvestitionen: Hohe Abflüsse deuten auf Deindustrialisierung hin

So wenig wie lange nicht haben ausländische Unternehmen im vergangenen Jahr in Deutschland investiert, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Auch die deutschen Unternehmen expandieren lieber in der EU. Wiederholt hohe Netto-Abflüsse Nur rund 22 Milliarden Euro haben ausländische Unternehmen im Jahr 2023 in Deutschland investiert – so wenig wie seit

Direktinvestitionen: Hohe Abflüsse deuten auf Deindustrialisierung hin
Startup, Startups
Meldung

© tashatuvango/fotolia.com

14.03.2024

Tech-Start-ups: 25 % weniger M&A Deals im Jahr 2023

Internationale Unternehmen übernehmen immer seltener deutsche Tech-Start-ups. Nach dem Rekordjahr 2022, als 203 deutsche Startups aufgekauft wurden, sank die Zahl der Transaktionen im Jahr 2023 auf 152 – ein Rückgang um 25 %. Besonders stark schrumpfte das Engagement nordamerikanischer Investoren in Deutschland: Die Zahl der Übernahmen durch US- oder kanadische Unternehmen sank um 45 % auf 29.

Tech-Start-ups: 25 % weniger M&A Deals im Jahr 2023
Aktien, Dax, Börse, Spekulant, Dividende, Dividenden, Fonds, Börse, Rendite
Meldung

©8vfanrf /123rf.com

13.03.2024

KapMuG: Schnellere Musterverfahren bei Anlegerschäden

Die Bundesregierung hat am 13.03.2024 den von Bundesjustizminister Dr. Marco Buschmann vorgelegten Gesetzentwurf zur Reform des Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetzes (KapMuG) beschlossen. Mit dem Entwurf des Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetzes (KapMuG)  soll die im Koalitionsvertrag für die laufende Legislaturperiode vereinbarte Reform des KapMuG umgesetzt werden. Das bisher befristet bis zum 31.08.2024 geltende KapMuG sieht für bestimmte kapitalmarktbezogene Rechtsstreitigkeiten ein besonderes zivilprozessuales

KapMuG: Schnellere Musterverfahren bei Anlegerschäden
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank