Metro und Grand City steigen in den MDax auf. Die Unternehmen verdrängen ab dem 18. September den Baukonzern Bilfinger sowie Küchenausrüster Rational in den SDax. Dort kommt es zu weiteren Veränderungen.
Bei der Umstellung der großen deutschen Aktienindizes ist es nur in der zweiten und dritten Reihe zu einem Stühlerücken gekommen. Im MDax und SDax ergaben sich mehrere Veränderungen. Im Dax und bei den Technologiewerten im TecDax gab es keine Änderungen.
Mit Grand City Properties steigt die sechste Immobilienfirma in den MDax auf. Das Unternehmen, das erst vor einigen Monaten in das strenger regulierte Börsensegment Prime Standard gewechselt war, ersetze den Baukonzern Bilfinger, teilte die Deutsche Börse am Dienstag mit.
Daneben gesellt sich die „neue“ Metro zu ihrer Schwesterfirma Ceconomy, in dem nach der Aufspaltung der „alten“ Metro unter anderem die Elektronik-Händler Mediamarkt und Saturn gebündelt sind, in den Nebenwerte-Index. Dafür steigt der Küchenausrüster Rational ebenso wie Bilfinger in den SDax ab.
Der Groß- und Einzelhändler Metro, der im Juli neben der Holding Ceconomy aus der ehemaligen Metro-Gruppe hervorgegangen ist, war bislang in keinem Index vertreten. Den Platz der „alten“ Metro im MDax hatte Ceconomy als Rechtsnachfolgerin übernommen. Künftig sind dann beide Konzerne im Index vertreten.
Stühlerücken auch im SDax
In den Kleinwerte-Index ziehen den Angaben zufolge außerdem der Lieferdienst Delivery Hero sowie der Grand-City-Mehrheitseigner Aroundtown. Die beiden verdrängten die WCM Beteiligungs- und Grundbesitz-AG und die Personalfirma Amadeus Fire. Zudem verlässt der Handelskonzern BayWa den SDax.
Der Abstieg aus dem SDax ist für die Firmen besonders gefährlich. Denn die Unternehmen außerhalb der vier wichtigen Auswahlindizes – Dax, MDax, SDax und TecDax – finden bei Anlegern weit weniger Beachtung. Viele aktive Fondsmanager richten sich bei ihren Kaufentscheidungen nach den wichtigen Auswahlindizes. Diese sind auch für Passivfonds entscheidend, die die Indizes nachbilden.
„Auf Indexentscheide zu setzen lohnt sich“, betont daher LBBW-Analyst Uwe Streich. Anleger könnten zweimal profitieren: im Vorfeld des Entscheids sowie kurz bevor er in den Indizes umgesetzt werde. Daher lohnt es sich auch jetzt noch, die Unternehmen genauer anzuschauen: „Während die späteren Aufsteiger in aller Regel outperformen, entwickeln sich die Absteiger unterdurchschnittlich“, erklärt Streich. Die Index-Umstellung erfolgt zum 18. September.
Wie erwartet, kommt es in der ersten Börsenliga, dem Dax, zu keinen Änderungen. Auch im TecDax bleibt alles beim Alten.
(Quelle: Handelsblatt vom 05.09.2017)