• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Börsennotierte Biotech-und Medizintechnik-Unternehmen erzielten 2017 die höchsten Übernahmeprämien

10.01.2018

Börsennotierte Biotech-und Medizintechnik-Unternehmen erzielten 2017 die höchsten Übernahmeprämien

Autokonzerne auf der Überholspur

© igor/fotolia.com

Biotech-Unternehmen waren im ablaufenden Jahr begehrte Übernahmeobjekte: Mit 54 Prozent Aufschlag auf den Börsenkurs einen Monat vor Übernahme-Bekanntgabe erzielten Biotech-Unternehmen in 2017 weltweit die höchsten Übernahmeprämien – klar über dem Fünfjahres-Durchschnitt von 45%.

Das ergab eine Analyse der Investmentbank Bryan, Garnier & Co. Betrachtet wurden die 1040 weltweiten M&A-Transaktionen, die in den ersten neun Monaten 2017 im Healthcare-Bereich stattfanden: 132 Zukäufe von Biotech-Unternehmen, 219 von Pharma-Firmen und 689 im Bereich Medizintechnik. Mit vergleichsweise niedrigen 21 Prozent Aufpreis auf den jeweiligen Börsenkurs einen Monat vor Bekanntgabe der Übernahmepläne waren Pharma-Unternehmen um 33 Prozentpunkte preiswerter zu haben als Biotech-Firmen. Für Medizintechnik-Unternehmen indes zahlten die Käufer ebenfalls deutliche Preisaufschläge von 44 Prozent.

„Zwar gab es 2017 nur wenig große Deals und Übernahmen wie die von Actelion und Kite waren Ausnahmen, aber es gab  eine Vielzahl kleinerer Transaktionen und vor allem Biotech-Unternehmen werden zunehmend teurer,“ betont Falk Müller-Veerse, Managing Partner von Bryan Garnier in Deutschland. Das sei auch nicht verwunderlich, denn Biotech-Unternehmen bekämen zunehmend Zulassungen für Medikamentenkandidaten, die einen Therapiedurchbruch darstellten. „Und das sind genau die Art von Produkten, die die großen Pharmaunternehmen für ihre eigene Pipeline brauchen.“

Im Vergleich zu den Vorjahren haben Healthcare-Unternehmen 2017 weltweit Rekordsummen eingesammelt: Schon nach neun Monaten hat das Volumen an eingeworbenem Eigenkapital (Private Placements) mit 9 Mrd. US-Dollar das Niveau der Jahre 2016 (8,1 Mrd. US-Dollar)  und 2015 (6,1 Mrd. US-Dollar)  überschritten. Auch die Aktivitäten im Bereich Equity Capital Markets nahmen deutlich zu: In Europa stieg das Volumen an Public Equity (öffentlich eingeworbenes Eigenkapital) in den ersten neun Monaten auf 1,5 Mrd. Euro (2016: 860 Mio Euro); damit erreichte es in den ersten drei Quartalen fast schon wieder das Niveau von 2015 (1,8 Mrd. Euro).

Zunehmende M&A Aktivität erwartet

Bryan Garnier rechnet mit weiter zunehmenden M&A-Aktivitäten in 2018, nicht zuletzt angesichts der zunehmenden Konzentration der großen Pharma-Firmen auf wenige strategische Geschäftsfelder. Hinzu käme der Trend zur Digitalisierung des Gesundheitswesens, ungeachtet der drohenden Gefahren von Cyber-Attacken, auf die der Gesundheitssektor nur begrenzt vorbereitet sei.

Zunehmende Kauflust vor allem amerikanischer Unternehmen erwarten die Analysten von Bryan Garnier im Zuge der Steuerreform in den USA. Zudem versprächen neue Therapieformen neue Wachstumsmöglichkeiten: Hier spiele aktuell die Immun-Onkologie eine große Rolle, in diesem Bereich werden für 2018 zahlreiche neue Studienergebnisse erwartet. Künftig besonders attraktiv seien zudem Unternehmen, die die neuen transformativen Therapie-Ansätze wie mRNA, CAR-T und Mikrobiom verfolgten; die rund 11 Mrd. teure Übernahme des CAR-T Zellspezialisten Kite Pharma durch Gilead sei dafür ein gutes Beispiel. Zu den erfolgreichen Unternehmen im Bereich mRNA zähle nicht zuletzt auch die deutsche BioNTech, die bereits mit namhaften Industriepartnern wir Sanofi, Bayer und Genentech aufwarten könne.

„Angesichts des guten Marktumfelds und der attraktiven Bewertungen am Kapitalmarkt wird für viele Healthcare-Unternehmen auch der Börsengang als ultimative Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung wieder interessanter“ betonte Dr. Nicholas Hanser, der von München aus das deutschsprachige Kapitalmarktgeschäft für Bryan, Garnier & Co betreut.

(Pressemitteilung Bryan, Garnier & Co. vom 27.12.2017)


Redaktion

Weitere Meldungen


Künstliche Intelligenz, KI, AI
Meldung

©peshkova/123rf.com

25.04.2024

KI in der Finanzabteilung? Deutsche CFOs skeptisch

Im März dieses Jahres hat die EU das weltweit erste KI-Gesetz verabschiedet, das die Entwicklung vertrauenswürdiger KI unterstützen soll. Diese Initiative entspricht der teilweise noch vorherrschenden Skepsis in der Wirtschaft. Denn die Finanzentscheider in deutschen Unternehmen trauen der neuen Technologie noch nicht über den Weg. Mehr als 44 % stehen dem Einsatz von KI in Finanzprozessen

KI in der Finanzabteilung? Deutsche CFOs skeptisch
Wachstum, Investition, Erfolg
Meldung

©Maksim Kabakou/fotolia.com

24.04.2024

Bundesregierung hebt Wachstumsprognose leicht an

Bundesminister Robert Habeck hat die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung vorgelegt. Es mehren sich die Anzeichen dafür, dass die deutsche Wirtschaft im Frühjahr 2024 an einem konjunkturellen Wendepunkt steht. Während die beiden vergangen Jahre infolge des Energiepreisschocks durch eine weitgehende wirtschaftliche Stagnationsphase geprägt waren, haben sich seit Jahresbeginn zunehmend die Auftriebskräfte verstärkt. Reales BIP-Wachstum von 1,0 %

Bundesregierung hebt Wachstumsprognose leicht an
KI, Künstliche Intelligenz, Roboter, Zukunft, Industrie 4.0
Meldung

©Alexander Limbach/fotolia.com

24.04.2024

Deutsche Führungskräfte unterschätzen KI

Die deutsche Wirtschaft ist noch nicht ausreichend auf den Wandel vorbereitet, den generative Künstliche Intelligenz (GenAI) für ihre Geschäftsmodelle und Arbeitsplätze bedeutet. Zugleich wird die Auswirkung durch GenAI auf das eigene Geschäft als vergleichsweise gering erachtet. Das sind die wichtigsten Ergebnisse der vierteljährlich erscheinenden Studie „State of Generative AI in the Enterprise“, für die das

Deutsche Führungskräfte unterschätzen KI
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank