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04.11.2020

Buy & Build-Aktivität im ersten Halbjahr 2020 trotz Covid-19 auf stabilem Niveau

Autokonzerne auf der Überholspur

© vege/fotolia.com

Laut dem aktuellen europäischen Buy & Build-Monitor der Private Equity Gesellschaft Silverfleet Capital konnten Unternehmen mit Unterstützung durch Private Equity im ersten Halbjahr 2020 trotz der Auswirkungen der weltweiten Covid-19-Pandemie eine bedeutende Anzahl an Zukäufen tätigen – diese Entwicklung unterstreicht die Krisenfestigkeit von Buy & Build-Strategien als Wertschöpfungsansatz.

Der europäische Buy & Build-Monitor misst die weltweiten Add-on-Aktivitäten von durch Private Equity-finanzierten Unternehmen mit Hauptsitz in Europa. Für das erste Halbjahr 2020 wurde eine vorläufige Anzahl von 253 Add-on-Akquisitionen ermittelt, davon 156 im ersten und 81 im zweiten Quartal 2020.

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage ist es nicht überraschend, dass dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr (387 Zukäufe im ersten Halbjahr 2019) einen Rückgang von 35 Prozent darstellt; zudem handelt es sich um das niedrigste Niveau an Add-on-Aktivität in einem ersten Halbjahr seit 2015. Auch das offengelegte Gesamtvolumen der getätigten Transaktionen war mit 1,9 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2020 geringer als im Vorjahr (2,4 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2019).

Trotz des wirtschaftlichen Abschwungs wurden im ersten Halbjahr 2020 sieben Add-on-Akquisitionen mit einem Transaktionsvolumen von mehr als 65 Millionen Euro verzeichnet, verglichen mit zwölf im ersten Halbjahr 2019 und neun in der ersten Hälfte des Jahres 2018. Ein Großteil dieser Transaktionen erfolgte in den Sektoren Software und Healthcare.

Sektortrends

Der Sektor TMT (Technology, Media & Telecom) konnte zum Höhepunkt der Pandemie mit 26 Add-on-Akquisitionen im zweiten Quartal 2020 eine überdurchschnittliche Performance im Vergleich zu anderen Sektoren verzeichnen. Diese Transaktionen im TMT-Sektor stellen ein Drittel (32 Prozent) der gesamten ermittelten Zukäufe im zweiten Quartal dar; ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, in denen der Anteil nur bei 20 Prozent lag.

Dieser Anstieg lässt sich wahrscheinlich auf die relative Stärke des Software- und Technologiesektors in der Krise zurückführen. Dieser Bereich konnte in den vergangenen Monaten eine Wachstumssteigerung verzeichnen, die größtenteils durch die zunehmende Digitalisierung von Arbeitsplätzen und -prozessen sowie die arbeitnehmerfreundlichen Makrofaktoren in diesem Sektor getrieben wurde.

Geographische Trends

Ein Großteil der im Rahmen des Monitors beobachteten Regionen verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 einen Rückgang der Add-on-Aktivität. Die iberische Halbinsel ist die einzige Region, für die mit 20 Zukäufen im ersten Halbjahr 2020 (18 im Vorjahr) ein Anstieg der Add-on-Aktivität ermittelt wurde.

Die Region mit der höchsten Gesamtaktivität im beobachteten Zeitraum ist Skandinavien mit 51 Add-on-Akquisitionen (89 im ersten Halbjahr 2019), gefolgt vom Vereinigten Königreich & Irland mit 38 Add-on-Akquisitionen im ersten Halbjahr 2020. Dennoch stellt dies für die Region einen signifikanten Rückgang im Vergleich zu den Vorjahren dar; Brexit-Bedenken wirken hier wahrscheinlich noch einmal zusätzlich als Hemmschwelle für Buy & Build-Maßnahmen durch Unternehmen.

Die Regionen DACH, Benelux sowie die iberische Halbinsel zeigten sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 relativ krisenfest.

Obwohl Silverfleet Capital im ersten Halbjahr 2020 keine Buy & Build-Aktivitäten tätigte, konnte unser britisches Portfolio-Unternehmen CARE Fertility kürzlich mit der Übernahme des Nuffield Health Woking Assisted Conception Service (ACS) seine insgesamt dritte Add-on-Akquisition unter unserer Ägide erfolgreich abschließen.

Zusammen mit den Akquisitionen der IVI Midland in Tamworth und der Countess of Chester Hospital’s Fertility Clinic, beide im Jahr 2019, ermöglicht es dieser Zukauf CARE Fertility, seine Reichweite im Großraum London und den umliegenden Regionen noch weiter auszubauen. Diese Transaktion wurde im August 2020 abgeschlossen und wird im nächsten Buy & Build-Monitor gelistet werden.

„Ein nach wie vor stabiles Niveau an Buy & Build-Aktivität zeigt noch einmal, dass der Wertschöpfungsansatz Buy & Build ein hohes Maß an Krisenfestigkeit aufweist, selbst angesichts der Lockdown-Maßnahmen, die im ersten Halbjahr in den meisten europäischen Ländern verhängt wurden. Die überdurchschnittliche Performance des TMT-Sektors ist nicht überraschend, da viele Unternehmen zunehmend auf digitale Geschäftsmodelle setzen, um in der Krise sowohl betriebliche Stabilität als auch gleichbleibend hohe Unternehmensleistung zu gewährleisten. Add-on-Akquisitionen werden dieses Jahr auch weiterhin eine zentrale Rolle als Wachstumstreiber spielen, da die anhaltende Marktvolatilität attraktive Akquisitionsmöglichkeiten für wachstumsorientierte Unternehmen schafft“, kommentiert Gareth Whiley, Managing Partner bei Silverfleet Capital, die Ergebnisse des Buy & Build-Monitors.

Den kompletten Buy & Build-Monitor in englischer Sprache finden Sie hier.

(Pressemitteilung Silverfleet Capital vom 03.11.2020)


Redaktion

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