• Home
  • /
  • Meldungen
  • /
  • Ende des Booms bei Unternehmenskrediten zeichnet sich ab

22.03.2019

Ende des Booms bei Unternehmenskrediten zeichnet sich ab

Autokonzerne auf der Überholspur

© ferkelraggae/fotolia.com

Das Interesse an Unternehmenskrediten ist nach wie vor hoch. Doch erste Anzeichen deuten darauf hin, dass der Boom bald ein Ende finden könnte. Das ist eines der Ergebnisse der jüngsten Studie des Finanzierungsspezialisten FCF Fox Corporate Finance und des Analysehauses Barkow Consulting.

„Auf den ersten Blick läuft die Kreditmaschine immer noch unter Volldampf. Aber die Kreditmargen zeigen erste Zeichen einer Wende“, erklärt Arno Fuchs, CEO von FCF Fox Corporate Finance.

Für den bislang noch anhaltenden Nachfrageboom gibt es mehre Ursachen. Vor allem haben die Zinsen für Unternehmenskredite Anfang Februar ein Rekordtief von 1,51% markiert. Das wiederum hat sich in einem hohen Interesse an Unternehmenskrediten geäußert. So stieg der Bestand an Unternehmenskrediten im Dezember 2018 gegenüber dem Vorjahr um 5,9% an – ein Wachstum, das nur knapp unterhalb des Rekordzuwachses von September 2018 (6,5 %) liegt, aber rund viermal so hoch ist wie der Durchschnitt seit Ende der Finanzkrise (1,5 %). Damit steigt die Nachfrage nach Unternehmenskrediten aktuell so stark wie zuletzt vor der Finanzkrise – damals nahm der Bestand an Unternehmenskrediten zwar sogar fast im zweistelligen Prozentbereich zu.

Für FCF-CEO Arno Fuchs ist dabei vor allem eines augenfällig: „Wir beobachten, dass insbesondere ausländische Banken im deutschen Markt aggressiv unterwegs sind, während sich die deutschen Häuser weniger starken Zuwachs verzeichnen.“ FCF-Kreditexperte und Managing Director Kai Frömert ergänzt: „Wir stellen fest, dass ausländische Institute nicht nur bei den Kreditbedingungen weniger restriktiv sind und durchaus z.B. eine niedrigere Eigenkapitalquote der Unternehmen akzeptieren, sondern dass sie auch ins Geschäft mit kleineren Firmen vordringen und Kredite mit geringeren Volumina anbieten.“

Doch erste Indikatoren deuten darauf hin, dass sich ein Ende dieser relativ lockeren Kreditvergabepolitik abzeichnet. Insb. in zyklischeren Branchen werden erste Banken bereits selektiver, was sich z.B. in steigenden Margen und restriktiveren Covenants zeigt. So lagen die Margen für Unternehmenskredite noch im September 2018 bei 1,40% und damit auf dem niedrigsten Stand seit der Finanzkrise, steigen allerdings seitdem bereits stetig leicht an. „Nach langer Zeit des bedingungslosen Konkurrenzkampfes um Unternehmenskredite, beobachten wir aktuell bei zahlreichen Banken erste Anzeichen eines Umdenkens“, erläutert Arno Fuchs. Der CEO von FCF führt dies auf mehrere Ursachen zurück: „Dazu tragen sowohl die gestiegene Unsicherheit in Bezug auf das zukünftige Wirtschaftswachstum, erste Unternehmensmeldungen von stagnierenden bzw. rückläufigen Ergebnissen, sowie auch der bevorstehende Brexit bei. Zudem nimmt der Wettbewerbsdruck seitens des Kapitalmarktes durch den Rückgang der Anleihekäufe seitens der EZB ab. Dazu passt auch, dass die Kreditverantwortlichen der Banken selbst erstmals seit langer Zeit zukünftig wieder eine Straffung der Kreditvergabekonditionen erwarten.“

Die ausführliche Kreditstudie von FCF und Barkow Consulting wird der Finanzierungsspezialist Mitte April 2019 veröffentlichen.

(Pressemitteilung FCF vom 21.03.2019)


Redaktion

Weitere Meldungen


Idee, Glühbirne, Forschung, Entwicklung
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.04.2024

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben

Trotz stagnierender Umsätze und sinkender Gewinne: Die innovativsten Top-Konzerne der Welt investieren weiterhin stark in Forschung und Entwicklung (F&E). So sind die Forschungs- und Entwicklungsbudgets der 500 Unternehmen weltweit mit den höchsten F&E-Ausgaben im Jahr 2023 um insgesamt 12 % gestiegen – obwohl der Umsatz nur um 2 % zulegte und der Gesamtgewinn sogar um 9 % schrumpfte.

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben
Investition, Geld, Investor, Vermögen, Kapital
Meldung

pitinan/123rf.com

18.04.2024

Unternehmen planen weniger Investitionen für 2024

Die Unternehmen in Deutschland haben ihre Investitionsvorhaben für das laufende Jahr nach unten korrigiert. Die ifo Investitionserwartungen fielen auf -0,1 Punkte im März, nach +1,2 Punkten im November. „Die globale Nachfrage nach Investitions- und Vorleistungsgütern bleibt schwach und wirtschaftspolitische Unsicherheiten bestehen weiter. Viele Unternehmen verschieben daher ihre Investitionsentscheidungen“, sagt Lara Zarges, Konjunkturexpertin am ifo Institut.

Unternehmen planen weniger Investitionen für 2024
Europa, Europaflagge, EU, Parlament, Kommission
Meldung

©Grecaud Paul/fotolia.com

17.04.2024

EU-Binnenmarkt ist der wichtigste Auslandsmarkt

Der europäische Binnenmarkt besitzt für die mittelständischen Industrieunternehmen sowohl als Beschaffungs- als auch Absatzmarkt von allen Auslandsmärkten die höchste Relevanz, gefolgt von den Märkten in den anderen europäischen Ländern und in China. Dies zeigte in 2023 eine IfM-Befragung von über 1.800 Führungskräften im industriellen Mittelstand. EU-Binnenmarkt bietet viele Vorteile Die Unternehmen profitieren sowohl von der

EU-Binnenmarkt ist der wichtigste Auslandsmarkt
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank