25.02.2021

Finanzausschuss beschließt Steuerhilfe-Paket

Autokonzerne auf der Überholspur

©alphaspirit /123rf.com

Der Finanzausschuss hat das Dritte Corona-Steuerhilfegesetz beschlossen. In einer Sitzung des Ausschusses am 24.02.2021 stimmten die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD sowie die Fraktionen der AfD und der FDP dem Entwurf eines dritten Gesetzes zur Umsetzung steuerlicher Hilfsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise in geänderter Form zu. Die Fraktionen von Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen enthielten sich beim Beschluss zum Steuerhilfe-Paket.

Das Gesetz soll Familien, Gaststätten und Gewerbe, die krisenbedingt Verluste machen, helfen. Familien sollen 2021 einen einmaligen Kinderbonus von 150 Euro für jedes kindergeldberechtigte Kind bekommen. Für Gaststätten soll der bereits geltende ermäßigte Mehrwertsteuersatz von sieben Prozent auf Speisen über den 30.06.2021 hinaus bis Ende 2022 verlängert werden. Getränke bleiben davon ausgenommen. Für Unternehmen und Selbstständige soll der steuerliche Verlustrücktrag für die Veranlagungszeiträume 2020 und 2021 auf zehn Millionen Euro angehoben werden, bei Zusammenveranlagung auf zwanzig Millionen Euro. Dies soll auch beim vorläufigen Verlustrücktrag gelten.

Steuerhilfe-Paket bringt Entlastung in der Krise

Angenommen wurde mit dem Stimmen der Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD sowie der Fraktionen von AfD, FDP und Bündnis 90/Die Grünen ein Änderungsantrag von CDU/CSU und SPD, wonach auch der vorläufige Verlustrücktrag für 2021 bei der Steuerfestsetzung für 2020 berücksichtigt wird. Die CDU/CSU-Fraktion erklärte in der Aussprache, mit den Maßnahmen des Gesetzes setze die Koalition die massive Entlastung in der Krise fort. Durch die Anpassungen auch beim vorläufigen Verlustrücktrag werde vorzeitig Liquidität in die Unternehmen gehen.

Kritik von FDP, Grünen und Linke

Die FDP-Fraktion kritisierte, dass die Regelung zum Verlustrücktrag, was Betrag und Zeitraum angehe, nicht weiter gefasst wurde. Die Anrechnung des Kinderbonus auf den Kinderfreibetrag sei richtig im Sinne des sorgsamen Umgangs mit Steuermitteln, damit besser situierte Familien nicht profitierten. Das Gesetz sei insgesamt relativ unambitioniert. Die Fraktion Die Linke übte grundsätzliche Kritik. Es sei keine gute Idee, in der Krise mit Steuer-Entlastungen zu reagieren. Direkte Fördermaßnahmen seien der bessere Weg. Der Kinderbonus sei mit 150 Euro viel zu gering.

Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen äußerte sich kritisch zur verlängerten Anwendung des ermäßigten Umsatzsteuersatzes in der Gastronomie. Diese sei zu einseitig, Direkthilfen seien zudem wichtiger. Den Verlustrücktragszeitraum müsse man auf vier Jahre erweitern, um Liquidität zu schaffen.

(Dt. Bundestag vom 24.02.2021 / Viola C. Didier, RES JURA Redaktionsbüro)

Unsere Empfehlung für tiefergehende Recherchen zum Thema Steuerrecht:
Owlit-Modul „Umsatzsteuerrecht (Dr. Otto Schmidt)“


Redaktion

Weitere Meldungen


Schild, Aufwärtstrend, Grün, green
Meldung

© bluedesign/fotolia.com

22.04.2024

Finanzvorstände sehen Ende der konjunkturellen Talfahrt

Der Abschwung des vergangenen Jahres ist gestoppt, die ersten Analysen aus dem neuen Deloitte CFO Survey vom März/April 2024 zeigen eine deutliche Verbesserung der Geschäftsaussichten. Der Indexwert, sprich: die Differenz der positiven und negativen Einschätzungen, stieg von -30 auf +9 % an. Somit schätzen wieder fast ein Drittel der befragten Finanzvorstände die Geschäftsaussichten positiver ein als

Finanzvorstände sehen Ende der konjunkturellen Talfahrt
Euro, Geld, Münzen, Kredit, Krise, Risiko, Chance, Erfolg, Gehalt, Löhne, Bonus, Boni, verdienen
Meldung

© weyo/fotolia.com

22.04.2024

Neuer Rekord-Gesamtwert der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt

Nach einem Dämpfer im vergangenen Jahr 2023 hat die Marktkapitalisierung der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt ein neues Allzeithoch erreicht: 39,9 Billionen US-Dollar. Der bisherige Spitzenwert von 35 Billionen US-Dollar war im Jahr 2022 erreicht worden. Das ist eines der Kernergebnisse des jährlichen „Global Top 100“-Rankings, veröffentlicht von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. In der

Neuer Rekord-Gesamtwert der 100 wertvollsten Unternehmen der Welt
Idee, Glühbirne, Forschung, Entwicklung
Meldung

©ra2 studio/fotolia.com

18.04.2024

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben

Trotz stagnierender Umsätze und sinkender Gewinne: Die innovativsten Top-Konzerne der Welt investieren weiterhin stark in Forschung und Entwicklung (F&E). So sind die Forschungs- und Entwicklungsbudgets der 500 Unternehmen weltweit mit den höchsten F&E-Ausgaben im Jahr 2023 um insgesamt 12 % gestiegen – obwohl der Umsatz nur um 2 % zulegte und der Gesamtgewinn sogar um 9 % schrumpfte.

US-Konzerne erhöhen Forschungsausgaben
CORPORATE FINANCE - Die Erfolgsformel für Finanzprofis

Haben wir Ihr Interesse für CORPORATE FINANCE geweckt?

Sichern Sie sich das CORPORATE FINANCE Gratis Paket: 1 Heft + Datenbank