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22.07.2016

Finanzkommunikation wird für CFOs zunehmend wichtiger

Autokonzerne auf der Überholspur

Corporate Finance

Angesichts einer verschärften Finanzmarktregulierung sowie gleichzeitig komplexerer Finanzierungsstrategien der Unternehmen sind die Anforderungen an eine effektive Finanzkommunikation in den vergangenen Jahren rapide angestiegen. Doch während die empirische BWL-Forschung eindeutig belegt, dass die Finanzkommunikation zu diversen Unternehmensvorteilen wie günstigeren Finanzierungskosten führt, blieb die Perspektive der involvierten Finanzvorstände bis dato weitestgehend unklar.

Vorteile einer effektiven Finanzkommunikation sehen Finanzvorstände laut einer aktuellen CFO-Studie von Roland Berger und der HHL Leipzig Graduate School of Management vor allem in der Sicherung von Finanzierungsoptionen und einer Senkung der Kapitalkosten. Zudem gewinnen sie im Austausch mit ihren Kapitalgebern auch strategische Erkenntnisse.

„Finanzkommunikation ist keine Einbahnstraße“, sagt Prof. Dr. Henning Zülch, Inhaber des Chair of Accounting and Auditing an der HHL Leipzig Graduate School of Management. „Investoren haben oftmals nützliche, nicht selten kritische, jedoch stets fundierte Sichtweisen. Wichtig ist, dass bei den CFOs die Bereitschaft da ist, vor allem institutionelle Investoren als Sparringspartner bei der Weiterentwicklung der Unternehmensstrategie miteinzubeziehen.“

CFO ist für Kapitalgeber „Gesicht des Unternehmens“

Der persönliche Einsatz des CFOs als Gesicht des Unternehmens für die Kapitalgeber ist dabei für eine erfolgreiche Finanzkommunikation elementar. Die Effektivität der relevanten Kommunikationsinstrumente – von Geschäftsbericht bis One-on-One-Meeting – steigt mit dem Level des CFO-Einsatzes signifikant an. „Investorengruppen haben sehr unterschiedliche Anforderungen an die Kommunikation ihrer Investments“, erläutert Dr. Matthias Holzamer, Partner und Finanzierungsexperte bei Roland Berger. „Am besten kann man auf solche variierende Informationsbedürfnisse im persönlichen Austausch eingehen.“

Im aktuellen, für die Unternehmensfinanzierung komfortablen Niedrigzinsumfeld sollte die Bankenkommunikation keinesfalls außer Acht gelassen werden. Vielmehr sollten im Interesse beider Seiten – Banken und Unternehmen – Informationsasymmetrien weiter abgebaut werden. „Die derzeit zu beobachtende Vernachlässigung der Banken in der Finanzkommunikation kann sich nach einer möglichen Zinswende rächen“, warnt Holzamer. „Die Vertrauensbasis muss dann erst wieder neu geschaffen werden.“ In diesem Zusammenspiel sollten auch die Banken eine aktive Rolle einnehmen; derzeit erhalten sie lediglich in knapp 60 Prozent der Fälle auch Planzahlen ihrer Schuldner. „Banken verpassen hier einen wesentlichen Hebel in der Risikoeinschätzung ihrer Kunden“, sagt Holzamer. „Würden sie die Unternehmensplanung ihrer Gläubiger kennen, wären sie in der Lage, rechtzeitig auf Entwicklungen zu reagieren, statt im Nachhinein Schadensberichte zu lesen.“

In Erwartung einer weiteren Komplexitätssteigerung in der Finanzkommunikation rät Professor Zülch: „Gerade weil die Informationsanforderungen im Rahmen zunehmender Regulierung in der Zukunft noch steigen werden, muss effektive Finanzkommunikation stärker in den Fokus der CFOs rücken. Allein um auch künftig einen optimalen Finanzierungsmix zu sichern, sollten CFOs möglichst nah an den Kapitalgebern sein.“

Matthias Holzamer empfiehlt den Unternehmen daher, die Finanzkommunikation zur Chefsache zu machen: „Bei all dem, was CFOs und ihre Unternehmen Gutes tun, sollten sie nicht vergessen, auch ausführlich mit ihren Investoren und Banken darüber zu reden.“

Die neue Studie „Rechnen ist Silber, Reden ist Gold“ von Roland Berger und der HHL Leipzig Graduate School of Management liefert ein umfassendes Bild der Finanzkommunikation aus CFO-Sicht. Der Stellenwert auf der CFO-Agenda sowie aktuelle Entwicklungen und Trends im volatilen Finanzierungsumfeld werden dabei gleichermaßen beleuchtet. Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von rund 50 Finanzvorständen führender Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz.

(Pressemitteilung Roland Berger vom 22.07.2016)


Redaktion

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