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14.06.2016

Wachstum des Schattenkapitals wird die Renditen von Private Equity-Fonds reduzieren

Autokonzerne auf der Überholspur

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Laut des aktuellen Global Private Equity Barometers von Coller Capital glauben zwei Drittel der institutionellen Anleger (Limited Partner, LPs), dass das schnelle Wachstum von Private Equity-Schattenkapital – direkte Investitionen von LPs, Co-Investments und Separate Accounts – die Renditen von Private Equity-Fonds verringern wird.

Co-Investments liegen renditemäßig vorne

Die Studie beschreibt darüber hinaus die Popularität von Co-Investments, einer Form des Schattenkapitals, welche von ungefähr der Hälfte der Private Equity-Investoren genutzt wird: Fast zwei Drittel der LPs berichten, dass ihre Co-Investments in den vergangenen Jahren höhere Renditen erzielt haben als ihre Private Equity-Portfolios im Allgemeinen.

Investoren glauben, dass das aktuelle Investitionsumfeld schwieriger geworden ist

Fast 70% der LPs sagen, dass die Unberechenbarkeit der heutigen globalen Wirtschaft Investitionsentscheidungen grundsätzlich schwieriger gestaltet. Dies hat ihre Begeisterung für Private Equity jedoch nicht geschmälert – 88% der LPs beabsichtigen, in den nächsten Jahren ihre Kapitalzusagen beizubehalten oder zu erhöhen.

„Anleger sehen dabei nicht nur die kurzfristigen Marktschwankungen“, sagt Jeremy Coller, CIO von Coller Capital. „In einer Welt, in der viele Asset-Klassen unvorhersehbar oder in Schwierigkeiten sind, glauben sie, dass Private Equity weiterhin gute langfristige risikoadjustierte Rendite bringen wird.“

„Es ist gut zu sehen, dass Investoren ihre Allokation zu Private Equity-Fonds erhöhen“, sagt Michael Schad, Partner bei Coller Capital. „Dies ist aber keine Überraschung, da Private Equity-Investoren langfristig jährlich Nettorenditen im zweistelligen Bereich erzielt haben.“

Limited Partner sind in den vergangenen Jahren kritischer geworden

70% der LPs sagen, dass Private Equity-Investoren einzelnen GPs gegenüber weniger loyal sind als früher – und dies hat den Wettbewerb zwischen LPs für die gefragtesten Fonds verstärkt. Ein verstärkter Wettbewerb erwies sich für einige Anleger als Herausforderung, insbesondere für mittelgroße Anleger – fast 90% der mittelgroßen Limited Partner geben an, dass es für sie schwierig ist, in dem von ihnen gewünschten Umfang mit ihren ausgewählten Managern zu investieren.

Private Equity-Investoren glauben, dass talentierte Fachkräfte innerhalb ihres Sektors immer mobiler werden; zwei Drittel der LPs geben an, dass qualifizierte Mitarbeiter eher zu einem anderen LP wechseln als noch vor fünf Jahren. In diesem Zusammenhang sind die Ansichten von Anlegern über die Art und Weise ihrer Bezahlung interessant. Über die Hälfte der LPs glauben, dass ein leistungsbezogenes Element hinzugefügt werden oder einen größeren Teil ihrer Vergütung ausmachen sollte.

Der Ruf von Private Equity hat sich verbessert

Nach Aussagen von Anlegern verbessert sich der Ruf der Asset-Klasse allmählich. Im Vergleich zu 55% der LPs im Barometer von 2012 glauben zwei Drittel der LPs, dass der Ruf von Private Equity nun neutral bzw. gut ist. Ermutigend ist, dass 44% der Anleger, die Private Equity einsetzen, der Meinung sind, dass die Industrie einen besseren Ruf verdient, als sie ihn derzeit hat.

Ein Viertel der LPs plant, ihre Zielzuweisungen an Hedge-Fonds zu reduzieren. Sie planen jedoch, alles in allem, ihre Allokation zu anderen alternativen Assetklassen zu steigern – rund ein Drittel der LPs plant, ihre Allokation zu Private Equity, Infrastruktur und Immobilien zu steigern.

LPs erzielen weiterhin attraktive Renditen aus Private Equity

87% der LPs erzielten jährliche Nettorenditen von über 11% über die gesamte Lebensdauer ihrer Private Equity-Portfolios, und ein Fünftel erzielte Nettorenditen von über 16%. Ein Drittel der LPs erzielte Nettorenditen von über 16% aus nordamerikanischen Übernahmen und über ein Viertel der LPs erzielte ähnliche Renditen aus europäischen Übernahmen. Anleger sagen, dass sie erwarten, dass die von Private-Debt-Fonds erzielten Renditen in den nächsten drei bis fünf Jahren zurückgehen werden.

Positive Aussichten für Private Equity in Industrie- und Entwicklungsländern

LPs erwarten, dass sich die Bedingungen für Private Equity in den nächsten Jahren allmählich verbessern werden und dass in Nordamerika und Europa 2017 ein stärkeres Jahr sein wird als 2016. Dieses Jahr wird allgemein angenommen, dass die Bedingungen in Nordamerika schwieriger sind als in Europa – zwei Fünftel der Anleger geben an, dass sie 2016 in Nordamerika als schwächer als durchschnittliche Jahre ansehen. Anleger verfolgen ähnliche Strategien für nordamerikanisches und europäisches privates Beteiligungskapital. Als Gruppe planen sie, ihre Allokation gegenüber großen Buyouts etwas zu verringern und ihr Exposure in kleine und mittelständische Buyouts, Wachstumskapital und Private Debt zu erhöhen.

Asien bleibt ein beliebtes Ziel für Private Equity-Investitionen

Über die Hälfte der LPs haben eine Exposition gegenüber chinesischem Private Equity und ein Viertel dieser Gruppe plant, seine Anlagen zu erhöhen. Zwei Fünftel der LPs haben eine Allokation zu Südostasien und Indien und 17% dieser LPs planen, ihre Zusagen in diesen Regionen aufzustocken. Obwohl nur knapp über ein Zehntel der Limited Partner derzeit eine Private Equity-Allokation zu Afrika hat, plant ein Drittel dieser Gruppe, seine Anlagen zu erhöhen.

Das Global Private Equity Barometer von Coller Capital finden Sie hier zum Download.

(Pressemitteilung Coller Capital vom 13.06.2016)


Redaktion

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